Snæfellsnes - Spaziergang von Arnarstapi nach Hellnar

Island – Die besten Tipps für 2 Tage Snæfellsnes

Im November war es für mich wieder soweit – es ging mit meiner Crew nach Island! Dieses mal haben wir unter anderem zwei Tage auf Snæfellsnes verbracht. Und genau darüber werde ich euch heute berichten!

Der Hauptgrund unsere Reise war wieder das Iceland Airwaves Festival, dass jedes Jahr im Herbst in Reykjavik stattfindet. Bisher haben wir diese Gelegenheit immer genutzt um auch die Insel ausgiebig zu erkunden. Dieses Mal stand der kleine, westliche Landzipfel Snæfellsnes mit auf unserem Reiseplan.

Snæfellsnes wird auch „Mini-Island“ genannt, da es dort auf relativ wenig Fläche so ziemlich jede Landschaft gibt die man auch auf dem Rest der Insel so findet. Die Halbinsel befindet sich wie schon gesagt im Westen von Island, quasi unter den Westfjorden und ist relativ dünn besiedelt.

Da wir zwei volle Tage dort hatten haben wir zwei Touren auf Snæfellsnes gemacht. Am ersten Tag haben wir  die kleine Tour immer entlang der Straße 54 und 56 gemacht. Und an Tag 2 haben wir uns den vorderen Zipfel der Insel angeschaut entlang der 574. In diesem Bericht hier werde ich euch meine Highlights auf Snæfellsnes vorstellen und noch ein paar Weitere erwähnen die wir leider nicht mehr geschafft haben oder saisonal nicht möglich waren.

Gewohnt haben wir in den entzückenden Häuschen von Hömluholt Holiday Homes und haben uns dort auch sehr wohl gefühlt. Die Häuschen sind schlicht eingerichtet, aber man hat alles was man braucht einschließlich komplett eingerichteter Küche. Zudem kriegt man recht viele Personen dort unter. Wir waren 13 Personen und haben gleich beide Häuser in Beschlag genommen. Supermarkt gibt es weit und breit nicht, also unbedingt unterwegs einkaufen gehen.

Snæfellsnes - Hömluholt Holiday Homes 

So richtig Nachbarschaft hat man dort nämlich nicht. Es ist wohl ein Reitbetrieb angeschlossen, aber da wir im Spätherbst dort waren, war dieser bereits geschlossen. Ein paar Ponys auf dem umliegenden Koppeln leisteten uns aber trotzdem Gesellschaft. Weitere Häuser in Sichtweite hat es nicht wirklich und so kann man die Ruhe und die Weite ungestört genießen. Das mit der Weite klappt aber nur wenn der Nebel sich in Grenzen hält! Auf jeden Fall hat man jeden Morgen einen ganz wunderbaren Sonnenaufgang direkt vor der Haustüre.

Snæfellsnes - Hömluholt Holiday Homes 

Sonnenaufgang in Hömluholt

Snæfellsnes - Hömluholt Holiday Homes 

Nun wollen wir aber mal mit meinen Highlights starten. Das Erste davon war gleich bei unserer Unterkunft in der Nähe.

Tipp 1: Ytri Tunga beach

An diesem Strandabschnitt wohnt nämlich eine Robbenkolonie. Diese soll zwar am Besten zwischen Juni und August zu sehen sein, aber wir wollten unser Glück trotzdem probieren. Und das hat sich gelohnt! Ein paar der putzigen Gesellen waren tatsächlich auf den Felsen zu sehen. Eine Robbe war sogar ziemlich nah und hat sich von uns nicht im geringsten stören lassen.

Snæfellsnes - Ytri Tunga beach 

Die Tierchen sind echt spannend zu beobachten. Wie sie schwimmen, abtauchen und irgendwo wieder auftauchen. Sehr entzückend! Und mein persönliches Highlight: wenn sie sich auf die Felsen robben. Ist mir nicht ganz logisch wie das mit der Körperform so funktioniert, aber klappt ganz wunderbar. Natürlich sind auch jede Menge Seevögel vor Ort die teilweise erstaunlich unerschrocken sind und direkt vor einem in den Algen rumstochern oder ein Bad in einer Pfütze nehmen.

Snæfellsnes - Ytri Tunga beach 

Tipp 2: Wasserfall Bjarnarfoss

Der Wasserfall Bjarnarfoss befindet sich direkt an der Straße 54 im südlichen Teil von Snæfellsnes. Bei uns war es recht witzig, weil es total neblig war. Vom Parkplatz aus haben wir nur den unteren Teil des Wasserfalls gesehen. Erst als man schon fast dort war hat man erkannt, dass der Wasserfall von einem ca. 80 m hohen Plateau herunter fällt.

Besonders beeindruckend ist es wohl wenn man den kleinen Weg rechts vom Wasserfall hinaufklettert und hinter dem Felsen wieder runter. Dort kommt man direkt an den Wasserfall ran und kann ihn sogar berühren! Leider war es bei uns doll am Regnen und der Weg recht schlecht, so dass nur einer aus der Truppe das Abenteuer gewagt hat. Für ihn war es aber das absolute Highlight! Also unbedingt machen wenn es das Wetter zulässt!

Snæfellsnes - Wasserfall Bjarnarfoss 

Tipp 3: Die Kirche von Búðir

Ein Stück nach dem Wasserfall Bjarnarfoss  geht es links weg in Richtung Búðir. Das „Dorf“ Búðir besteht heutzutage eigentlich nur noch aus einem Hotel und der schwarzen Kirche. Und die war auch der Grund unseres Stopps. Sie ist eine der ältesten, isländischen Holzkirchen und steht deshalb unter Denkmalschutz. Durch die schwarze Fassade macht sie sich optisch ganz besonders gut in der isländischen Landschaft.

Snæfellsnes -Die Kirche von Búðir

Snæfellsnes -Der Friedhof von Búðir

Tipp 4: Spaziergang von Arnarstapi nach Hellnar

Eine ganz wunderbare Mini-Wanderung kann man von den Küstendörfern Arnarstapi nach Hellnar machen. Der Weg führt entlang der Steilküste durch ein Lavafeld und ist einfach nur wunderschön. Man sollte pro Strecke ca. 45 Minuten einplanen. Staunen und Fotostopps nicht mit eingerechnet! An beiden Enden gibt es die Möglichkeit einzukehren und ein kleines Päuschen zu machen. Wir sind den Weg hin- und zurück gelaufen und in Arnarstapi gestartet.

Snæfellsnes - Spaziergang von Arnarstapi nach Hellnar

Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf die Steilküste und das blaue Meer mit schneebedeckten Bergen im Hintergrund. Traumhaft! Der Weg schlängelt sich dann entlang der Steilküste auf einem Holzpfad in Richtung Lavafeld.

Snæfellsnes - Spaziergang von Arnarstapi nach Hellnar

Und genau da geht es nämlich durch! Auf einem kleinen Trampelpfad geht es auf und ab quer durch die  skurrile Lavalandschaft. Man kann irgendwie sofort glauben, dass zwischen den moosbewachsenen Lavabrocken kleine Elfen und Trolle leben und immer wieder hat man einen beeindruckenden Blick aufs Meer.

Snæfellsnes - Spaziergang von Arnarstapi nach Hellnar

Snæfellsnes - Spaziergang von Arnarstapi nach Hellnar

Irgendwann hört das Lavafeld auf und man geht das letzte Stück bis Hellnar auf einem kleinen Holzpfad zwischen hohen Felsen. Fast wie ein kleiner Canyon. Raus kommt man unterhalb von Hellnar am Meer. Zum Örtchen muss man noch einen kleinen Hang nach oben laufen.

Snæfellsnes - Spaziergang von Arnarstapi nach Hellnar

Tipp 5: Vulkankrater Saxholl

Wenn man der Straße 574 weiter folgt kommt man am früher oder später an dem Vulkankrater Saxholl vorbei. Dieser ist schon von weitem gut zu erkennen und befindet sich auf Küstenseite. Dort sollte man unbedingt einen Stopp einlegen. Es ist ganz interessant mal einen Vulkankrater in echt zu sehen. Noch viel mehr beeindruckt hat mich aber die tolle Aussicht! Uns wird der Krater auf jeden Fall dauerhaft in Erinnerung bleiben, allerdings nicht nur wegen der tollen Landschaft sondern weil wir nach unserer Rückkehr zum Auto einen fetten Platten hatten und erst einmal einen größere Reifenwechel-Aktion bei eisigem Wind durchführen mussten.

Snæfellsnes - Vulkankrater Saxholl

Vulkankrater Saxholl mit dem Snæfellsjökull im Hintergrund

Snæfellsnes - Vulkankrater Saxholl

Ausblick vom Vulkankrater Saxholl

Tipp 6: Stopp beim Kirkjufell-Wasserfall

Schlängelt man sich die Straße weiter entlang erreicht man irgendwann Grundarfjörður und dessen Fjord. Dort befindet sich der beeindruckenden Berg Kirkjufell. Er ist stolze 463 m hoch und sticht einem gleich durch seine ungewöhnliche Form ins Auge. Quasi gegenüber des Berges ist ein Wasserfall welcher sich über mehrer Terrassen seinen Weg nach unten sucht. Der Wasserfall ist eines der beliebtesten Fotomotive auf Island und auf jeden Fall einen Stopp wert. Man kann auf einem angelegten Rundweg einmal um den Wassefall laufen und ihn aus den verschiedensten Perspektiven begutachten. Als wir dort waren war das Wetter leider recht räudig mit dollem Regen und Wind was die Besichtigung recht anstrengend machte.

Snæfellsnes - Kirkjufell-Wasserfall 

Snæfellsnes - Kirkjufell-Wasserfall 

Und sonst so?

Das waren meine 6 Tipps für Snæfellsnes! Wir waren ja im Spätherbst auf Island. Was den Vorteil hat dass sich die Touristenströme in Grenzen halten, aber den Nachteil dass die Tage recht kurz sind. So haben wir leider nicht alles geschafft was wir uns vorgenommen haben. Auch der Plattfuß am Vulkankrater Saxholl hat unseren Zeitplan etwas durcheinander gewirbelt. Deshalb möchte ich euch hier noch einen kleine Aufzählung, an Dingen die man noch so unternehmen kann, liefern.

Namensgebend für den Landzipfel ist ja der Vulkan Snæfellsjökull. Dieser befindet sich an der Spitze der Halbinsel unter einem Gletscher und wird quasi auf der 574 umrundet. Der Snæfellsjökull ist wunderschön anzusehen mit dem ganzen Schnee. Im Sommer kann man dort z.B. geführte Gletscherwanderungen unternehmen oder den Gletscher mit dem Schneemobil erfahren. Es gibt dafür verschiedene Anbieter. Ausgangspunkt ist meistens Arnarstapi.

Snæfellsjökull

In untermittelbarer Nähe des Snæfellsjökull befindet sich die Vatnshellir-Höhle. Eine der ältesten Höhlen auf Island mit einer Länge von ca. 200 m. Die Lavahöhle kann in geführten Touren besucht werden. Man steigt ca. 32m in die Tiefe. Nicht umsonst wird die Höhle auch „Tor zur Unterwelt“ genannt. Im Sommer finden die Touren stündlich statt. Im Herbst leider nicht….

Snæfellsnes - Lavafeld

Auch ein sehr beliebtes Fotomotiv ist der Steinbogen Gatklettur an der Küste bei Arnarstapi. Anscheinend sieht man diesen auf der Wanderung nach Hellnar. Wir haben ihn wohl gekonnt übersehen.

Das Örtchen Stykkishólmur ist die größte Stadt auf Snæfellsnes mit ca. 1000 Einwohnern und soll einen Besuch wert sein. Kleine, bunte Häuschen und ein kleiner Hafen. Dazu noch ein paar nette Cafes und Restaurants die zum Pausieren einladen.

Last but not least der Hot Pot Landbrotalaug. Ein paar ganz Hartgesottene aus unsere Gruppe machten sich am Spätnachmittag bei Regen und schon fast dunkel auf in Richtung Landbrotalaug. Ein warmes Bad bei diesem Wetter klingt auch sehr verlockend. Allerdings muss man leider ein recht großes Stück vom Parkplatz bis zum Hot Pot zurücklegen was im Badeoutfit und bei dem Wetter doch etwas zäh ist. Die Pots selber sind auch recht warm und angenehm, allerdings nicht sehr tief. Man muss sich eher recht flach in den Pot legen um ganz von Wasser bedeckt zu sein was mit maximal 2-3 Personen funktioniert, dann ist der Pot voll. Insgesamt gibt es wohl 3 verschiedene Löcher in die man sich setzten kann. Unsere Besucher waren eigentlich ganz angetan, nur das Wetter hat das ganze Unterfangen etwas anspruchsvoll bzw. frostig gemacht.

Anreise

Snæfellsnes ist ungefähr 150 km von Reykjavík entfernt und in etwa 2 1/2h  mit dem Auto zu erreichen. Der Weg dorthin führt durch den mautpflichtigen Tunnel Hvalfjarðargöng. Dieser erspart einem 50km Umweg durch die Fjorde.

Die Straßen (54, 56, 574) auf Snæfellsnes selbst sind gut ausgebaut und allesamt befahrbar. Wir hatten im Spätherbst keinerlei Probleme dort. Jedoch werden die Straßen nicht so schnell geräumt wie auf der Ringstraße. Es empfiehlt sich also das Wetter immer im Blick zu behalten.

Meiner Meinung nach kann man gut 2-3 Tage für diese Ecke einplanen. Gerade wenn das Wetter einigermaßen mitspielt kann man z.B. auch ganz wunderbar wandern gehen oder entspannte Strandspaziergänge z.B. am schwarzen Strand bei Djúpalónssandur machen.

 

Ich hoffe euch hat mein kleiner Überblick über Snæfellsnes gefallen. Seid ihr schon einmal auf Island gewesen? Wenn ja was waren eure Lieblingsplätze? Auf meinen Blog gibt es auch noch einen Bericht über die golden Circle Tour und über Reykjavik falls ihr einen Islandurlaub plant!

Für diesen würde ich euch übrigens nicht unbedingt die Hauptreisezeit empfehlen. Dort habt ihr vielleicht am meisten Glück mit dem Wetter, aber auch mittlerweile unendlich viele Touristen und horrende Preise. Island beeindruckt vor allem durch seine Natur, die Weite und die Einsamkeit. Dies ist leider mit tausenden von anderen Menschen etwas weniger eindrucksvoll. Also prüft für euch unbedingt ob vielleicht eine Reise im Frühling/Herbst oder Winter für euch auch in Frage kommt!

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