Kambodscha – Grenzübergang Poipet

Ja wir haben es gewagt! Wir sind über den Landweg nach Kambodscha eingereist und zwar über den berüchtigten Grenzübergang Poipet. Über diesen ist in meinem Reiseführer eine extra Seite verfasst, da man dort doch auch mal gerne über’s Ohr gehauen wird. Da ich im Vorfeld viel nach Erfahrungsberichten im Netz zu den Grenzübergängen gesucht, aber nicht wirklich Hilfreiches dazu gefunden habe, dachte ich ich berichte einmal von meinen Erfahrungen. Aber der Reihe nach!

Los ging es für uns in Bangkok. Eigentlich war der Plan den Touribus direkt nach Siam Reap zu buchen. Um Tickets dafür zu kaufen fuhren wir zum Busterminal Mochit. Am Schalter erfuhren wir, dass der Bus für den nächsten Tag leider bereits ausgebucht war. Da wir aber unbedingt am nächsten Tag fahren wollten weil unsere Reisezeit eh etwas knapp bemessen war brauchten wir einen Plan B. Einige Sprachbarrieren später und ganz nach dem Motto „do it like a local“ hatten wir Tickets in den Händen allerdings mit unbekannten Ziel, anscheinend direkt bis zum Grenzübergang Poipet. Und das für nur 200 Baht (ungefähr 5€) Wir waren gespannt!

Am nächsten Morgen startete der Bus planmäßig um 6 Uhr früh. Ich möchte kurz erwähnen, dass es der einzige Bus auf unserer kompletten Reise war der eine Toilette an Bord hatte. Nicht dass ich ständig auf’s Klo müsste, aber da die Fahrten doch manchmal etwas länger dauern ist das ein sehr beruhigendes Gefühl. Die Fahrt war erstaunlich unspektakulär und der Bus ließ uns wie versprochen direkt an der Grenze raus.

Und tatsächlich war es wie im Reiseführer versprochen, sobald man den Bus verlassen hatte war man von zahlreichen Schleppern umringt die einem netterweise über die Grenze helfen wollten.

Das Prinzip des Grenzübergangs Poipet ist aber denkbar einfach und kann von jedem selbst ohne fremde Hilfe bewältigt werden!

Grenzübergang Poipet

go to cambodia!

Man geht erst ein Stück die Straße hinunter Richtung Kambodscha. Nach einer Weile kommen Schilder für Personen mit ausländischem Pass und für Einheimische. Man folgt dem Schild in ein Gebäude welches über die Straße geht in den ersten Stock. Dort bekommt man einen Stempel in den Pass und somit ist man aus Thailand ausgereist. Im Anschluss geht man ein paar Meter weiter in ein Haus auf der rechten Seite. Dort stehen Personen in braunen Uniformen davor oder darin. Man füllt nun das Einreiseformular für Kambodscha aus. Dafür braucht man ein Passbild, 30 Dollar und 100 Baht für den netten Beamten als „Bearbeitungsgebühr“. Danach hat man ein hübsches Klebchen im Pass.

Nun muss noch die Einreise nach Kambodscha abgestempelt werden. Dafür geht man wieder ein Stück weiter die Straße entlang bis man auch auf der rechten Seite an einen Unterstand mit Schaltern kommt. Dort bekommt man zuerst von einem Mann vor dem Schalter eine Immigration Card (kennt man schon von der Einreise nach Thailand). Diese füllt man aus und geht zu einem der Schalter. Es wird nochmal in den Pass gestempelt und das Kärtchen wird in den Pass getackert. Das braucht man nämlich zur Ausreise wieder.

Tadaaaaa nun ist man offiziell in Kambodscha!

Zur Weiterfahrt nach Siam Reap gönnten wir uns ein Taxi. Es hätte einen Bus für 9$ p.P. gegeben. Auf den hätten wir aber noch drei Stunden warten müssen. Das Taxi gab es für 15$ p.P. und fuhr sofort. Also war die Entscheidung klar!

Zurück funktioniert das Ganze im Prinzip genauso. Erst Ausreisen aus Kambodscha, dann Einreisen nach Thailand. Am Ausreiseschalter sah es im ersten Moment so aus als wäre jede Menge los. Dies wurde natürlich dafür genutzt, dass jeder einem erzählt, dass er dich für ein paar Baht oder Dollar schneller über die Grenzen bringen kann und dass das ja nur die kleine Schlange ist, die Große würde noch kommen, das würde alles ewig dauern und überhaupt sei alles ganz kompliziert. Fakt war am Ausreiseschalter ging es recht zügig und an der Einreise nach Thailand waren bis auf die Leute aus unserem Bus niemand. Also besser keinem glauben!

Ich hoffe dieser Bericht hilft euch etwas bei eurer Reiseplanung. Ich würde mich sehr freuen wenn ihr eure „Grenz“- Erfahrungen mit mir teilt. Hat es bei euch auch so reibungslos geklappt?

2 Comments

  • Candy 19. Februar 2016 at 08:40

    Ich bin vor ein paar Tagen auch dort gewesen: mein Bus aus Koh Chang hielt an einem Restaurant kurz vor der Grenze (so wie es im Reiseführer steht 🙂 ) und ein Angestellter wollte meinen Reisepass haben. Als ich ihm nett sagte, dass ich mir das Visum alleine holen möchte, schlug die ach so heitere Stimmung auf einmal um, ich wurde angeschriehen und ganz alleine in ein Auto Richtung Grenze gesetzt. Nach einer halben Stunde hatte ich dann auch recht unkompliziert das Visum, immer schön alle Schlepper ignorieren und auch nicht die 100 Baht am Visumsschalter zahlen, muss man nicht, das stecken sich nur die Beamten in die Tasche. Nachdem ich dann mit dem kostenlosen Shuttle an diese einsame Bushaltestelle mitten im Nirgendwo gebracht wurde, tauschte ich mich erst einmal noch mit anderen aus, denen es ähnlich ergang: viele hatten eigentlich schon die volle Fahrt aus Thailand bis nach Siem Reap bezahlt, standen an diesem Bahnhof dann aber auf einmal ohne Ticket da – auch eine gängige Masche, denen, die sich sträuben das teure Visa zu bezahlen, die Klebeschildchen (die als Ticket dienen) abzunehmen. Warum auch immer habe ich geistesgegenwärtig bei meiner Abreise aus dem Restaurant an die Grenze auf solch ein Klebeschildchen bestanden – mein Glück, sonst hätte ich mir noch ein Ticket kaufen müsse, wie viele andere vor mir schon 😉 Das zu meinen noch sehr aktuellen Erfahrungen. Ein Erlebnis! 😀

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    • MaryLyan 20. Februar 2016 at 14:03

      Huhu Candy,

      vielen Dank für deinen Kommentar!

      Hui da hast du ja quasi alle Schikanen mitgemacht!

      Den Klebchen-Trick kannte ich noch gar nicht. Wir hatten auf dem Weg zurück auch Klebchen weil wir direkt bis Bangkok gebucht haben. Aber da lohnt es sich wahrscheinlich nicht so, da dass Visum ja nix kostet.

      Ich wünsch dir eine tolle Zeit in Kambodscha! Wenn du noch Zeit hast kann ich dir Koh Rong und Kampot noch ans Herz legen. Das hat mir beides echt super gefallen 🙂

      Viele liebe Grüße,
      Melanie

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