Die meiste Zeit unserer Kambodscha-Reise verbrachten wir auf Koh Rong. Und das nicht ohne Grund. Da unser Programm davor und danach eher anstrengend war wollten wir die Zeit auf Koh Rong nutzen um wieder etwas zu Atem zu kommen und die Seele baumeln zu lassen. Und dafür ist Koh Rong perfekt!
Wir sind direkt von Seam Reap nach unserem Angkor Wat Besichtigungsmarathon mit einem Hotelbus über Nacht nach Sihanoukville gefahren in 10-11 Stunden. Dort haben wir uns mit dem Tuk Tuk Richtung Pier fahren lassen, Tickets für das slow boat gekauft und übergesetzt.
Den Hotelbus kann ich übrigens niemand mit gutem Gewissen empfehlen. Es war schrecklich. Die Liegen sind flach und da es Stockbetten sind ist man gezwungen die kompletten 10 Stunden zu liegen. Hört sich eigentlich erstmal ganz gut an wenn man so erschöpft ist wie wir, aber die Matratzen sind super eng. Man kuschelt also automatisch mit seinem Nachbarn, es ist heiß da es nicht wirklich ne Air Con gibt, die Straßen sind stellenweise nicht geteert dem entsprechend holprig ist das Ganze und die Lüftung staubt dabei den ganzen Bus von innen ein. Deshalb wurde die teilweise auch noch abgestellt. Dass die Matratzen relativ ranzig waren und es selbstverständlich keine Toilette an Bord gab sollte ich vielleicht auch noch erwähnen.
Naja irgendwann kamen wir auf jeden Fall in Sihanoukville an und die Überfahrt gestaltete sich erstaunlich entspannt. Mit Musik an Board und kaum Seegang schipperten wir ins Paradies!
Am Hauptstrand angekommen entschieden wir uns dort zu bleiben und suchten uns einen Bungalow. Wir entschieden uns für den white beach bungalow am Ende des Strandabschnitts. Man hatte einen tollen Blick aufs Meer, ne schöne Terrasse und ein annehmbares Badezimmer. Perfekt!
Koh Rong selbst steckt touristisch noch in den Kinderschuhen. Es gibt keine Straßen, keine Vehikel, quasi nur eine Reihe „Häuser“, Strom meistens und Wlan manchmal auch. Am Pier sind ein paar Bars und Restaurants, viele von Westlern betrieben. Dort gibt es in den frühen Abendstunden immer etwas lauter Musik, gegen später wird es aber schnell wieder ruhig.
Die ganze Insel hat noch etwas Hippie und Aussteigerflair und ist einfach traumhaft schön. Leider gibt es natürlich schon Pläne das Paradies in ein riesen Resort umzubauen, erste Bauarbeiten sind auch schon in Gange. Es wird bereits ein Casino am long beach gebaut und eine große Schneise durch den Dschungel geschlagen für eine große Straße. Glücklicherweise fehlt wohl aktuell noch der Sponsor…
Unsere Tage liefen sehr ruhig ab. Wir haben endlich mal länger als 3-4 Stunden geschlafen, gebadet, gesportelt, entspannt und natürlich viel gegessen. Insgesamt scheint der Westler allerdings das kambodschanische Essen nicht ganz so gut wegzustecken. Ich mit meinen veganen Essen war fein raus, aber die Fleisch und Eieresser hatten doch häufig Problem. Fast jeder hat davon erzählt. Auch meine zwei Mädels blieben nicht verschont, aber zum Glück hat es sie nicht ganz so doll erwischt.
An einem Tag machten wir einen netten Bootstrip. Wir sind Mittags gestartet zum small island. Das liegt links vom Hauptstrand direkt vor Koh Rong. Dort stoppten wir zum schnorcheln. Es gab jetzt nix Spektakuläres zusehen. Schön war es trotzdem.
Dann ging es weiter in Richtung long beach auf der anderen Seite von Koh Rong. Auf dem Weg dorthin wurde noch mehrfach gestoppt damit die Fleischesser sich ihr Abendessen angeln konnten. Das war für mich jetzt eher nicht so angenehm, aber naja… Am long beach angekommen hatten wir einiges an Zeit bis zum Barbecue. Diese verbrachten wir im badewannenwarmen, türkisblauen Wasser. Herrlich! Gerillt und gegessen wurde auf unserem Bootchen. Zu meiner Überraschung gab es sogar Gemüsespieße für die Veggis.
Nach dem Essen war es dann soweit. Die Sonne versank hinter uns im Meer. Wir genossen den Ausblick vom Boot und Wasser aus. Auf dem Rückweg machten wir noch einen ganz besonderen Stopp, nämlich um fluoreszierendes Plankton zu sehen. Wir hatten eigentlich die Info bekommen, dass es schwer oder kaum zu sehen sein soll wegen dem Vollmond. Hielt uns aber nicht davon ab trotzdem ins Wasser zu hüpfen und siehe da – es hat ganz toll geleuchtet!
Am Tag vor unserer Abreise hatten wir noch ein Dschungel Abenteuer der besonderen Art auf das wir auch gut hätten verzichten können. Da es uns am long beach mit dem Sonnenuntergang so gut gefallen hat und es laut meinem Reiseführer eine nette einstündige Wanderung auf schönen Dschungelpfaden dorthin gibt dachte wir uns wir spazieren dort nochmal hin, schauen uns den Sonnenuntergang an und fahren dann mit dem Taxiboot zurück. So weit, so gut und los ging’s! Gleich zu Beginn trafen wir eine Finnin und einen Amerikaner die das gleiche Ziel hatten. Also gingen wir mit Ihnen zusammen. Es war auch wirklich schön. Netter Dschungel-Trampelpfad und immer wieder mal ne Markierung. Nach ca. einer Stunde wurde es langsam komisch. Bäume wohin man blickte und für den Weg wären Kletter-Kenntnisse mittlerweile auch ganz gut gewesen. So haben wir uns das definitiv nicht vorgestellt!
Da es mittlerweile 17 Uhr war (um 18 Uhr geht die Sonne unter) und der Amerikaner in einer Nebensatz erwähnte, dass heute aufgrund des Windes keine Taxiboote vom anderen Strand zurück fuhren haben wir entschlossen, dass wir wohl besser den Rückweg einschlagen. Naja und dann ging die Misere erst los. Wir haben uns hoffnungslos verlaufen!
Wir irrten umher, den Sonnenuntergang konnten wir nur durch die Bäume erahnen und die Handys hatten natürlich keinen Empfang. Großartig! Dafür hatten sie Taschenlampen. Die brauchten wir auch als wir dann tatsächlich im stockfinsteren im Wald standen. Unglaublich wie dunkel es zwischen so großen Bäumen werden kann und unglaublich wie viele Tiere mit der Dunkelheit wach werden. Hätten wir gewusst wo wir sind wäre es vielleicht noch ganz interessant gewesen, aber so war es einfach nur schrecklich. Lange Rede, kurzer Sinn. Letztendlich haben wir doch irgendwann zurück gefunden. Die Handyakkus haben gut gehalten und die Horde wilde Hunde die wir zur guter Letzt getroffen haben, haben uns auch nur fast gefressen. Habe ich schon erwähnt dass es schrecklich war?
Am nächsten Morgen war unsere Zeit auf Koh Rong vorüber und es ging zurück in Richtung Festland. Die gute Nachricht war: die Schiffe fuhren wieder, die Schlechte: es gab immer noch große Wellen! Da ich überhaupt nicht seefest bin habe ich mir in weiser Voraussicht schon mal eine Vomex eingebaut. Das wäre für die Hälfte meiner Schifffahrkollegen auch eine gute Idee gewesen. Der halbe Kahn hat gekotzt und wir waren klatschnaß durch die Wellen – juhuu! Egal wir sind nicht gesunken und haben sogar noch unseren Minibus nach Kampot erwischt!
Was habt ihr schon alles Abenteuerliches auf euren Reisen erlebt? Waren auch schon Situationen dabei auf die ihr gerne verzichtet hättet?
Herrliche Strände die ich da sehe ! sorry Asien ist nicht meine Welt aber wie alles eine reine Geschmacksache , wäre auch schlimm wenn wir alle die gleichen Reiseziele hätten. Trotzallem die Strände faszinieren mich !! Tolle Fotos die du mitgebracht hast.
Dankeschön! Es war auch ein ganz toller Urlaub.
Ich liebe Asien! Kann es aber nachvollziehen wenn jemand sagt dass es nicht seins ist. Ist halt echt ne andere Welt! Aber die Strände sind auf jeden Fall ganz, ganz traumhaft ❤