Wie jeder gute Tourist haben wir selbstverständlich auch die golden Circle Tour gemacht.
Als ich 2011 auf Island war hatten wir auch schon die golden Circle Tour gemacht. Jedoch hatten wir dort mehr als Pech mit dem Wetter. Es war Sturm, also richtiger Sturm! Was zur Folge hatte, dass man nicht richtig stehen, gehen, atmen konnte. Noch dazu war es durch den Wind arschkalt und natürlich nass. Deshalb erinnere ich mich auch mehr daran wie ich hinter Felsen und Autos gekauert habe um etwas Schutz vor dem Wind zu finden, als an die Highlights an sich. Deshalb also nochmal!
Gestartet sind wir in Reykjavik und wir haben grob so einen guten Mittag Zeit eingeplant. Los ging es natürlich wie sollte es anders sein bei Regen und sehr grauen Himmel.
First Stop: Pingvellir
Der Nationalpark liegt ca. 4 km östlich von Reykjavik. Pingvellir hat nicht nur historisch eine große Bedeutung für die Isländer sondern es hat auch eine ganz besondere Geologie. Dort treffen die amerikanische und die europäische Kontinentalplatte aufeinander bzw. um genau zu sein driften sie dort auseinander. Die geschichtliche Bedeutung resultiert daraus, dass in Pingvellir früher Volksversammlungen stattgefunden haben. So wurde dort zum Beispiel die Annahme des Christentums beschlossen und die isländische Republik ausgerufen.
Und wir hatten Glück mit dem Wetter! Kurz vor Ankunft verzogen sich die Regenwolken und der Himmel riss auf. Zuerst ging es zu Fuß zur Silfra-Spalte. Dort ist das Auseinandertriften der Platten besonder gut zu bestaunen – allerdings mehr unter Wasser. Deshalb ist es für Taucher ein sehr beliebtes Ziel. Vor allem auch weil es dort extrem klares Wasser gibt mit Sichtweiten über 100 Meter. Auch von uns hatten Zwei einen Tauch-Trip gebucht und wir hofften natürlich ihnen dort über den Weg zu laufen. Das hat auch prima geklappt – wir sind uns quasi an diesem Schild direkt in die Arme gelaufen:
Im Anschluss sind wir zum Aussichtspunkt aufgestiegen und haben die klare Sicht über die beeindruckende Landschaft genossen. Der Weg nach oben führte erst durch die Botanik und dann durch große, schwarze Felsen.
Next: Geysire
Als der Regen wieder einsetze ging es weiter zu den Geysiren. Nach kurzer Autofahrt sah man es schon qualmen und nach kurzen Kaffeestop hatten wir auch wieder gutes Wetter und die Geysire konnten bestaunt werden. Schon allein der Geruch ist sehr beeindruckend, nämlich sehr schwefelig. Sprich es duftet überall nach faulen Eiern und manchmal stapft man durch richtige Rauchwolken. Wir hatten dort echt wunderschönes Licht, weil die Sonne gerade durch die Wolken brach. Da verging das Warten auf den Ausbruch wie im Flug.
Last but not least: Wasserfall Gullfoss
Der Regen ging wieder los und wir machten uns auf zu dem Wasserfall Gullfoss. „Gull“ bedeutet „gold“ und „foss“ steht im isländischen immer für Wasserfall. Wenn die Sonne richtig steht leuchtet der ganze Wasserfall wohl golden und es gibt dort sehr oft Regenbögen über den Wasserfall. Bei uns gab es nur Regen. Leider hatten wir nicht wieder das Glück, dass der Regen stoppte. Es goss fröhlich weiter und es kam auch noch ordentlich Wind dazu, so dass die Besichtigung schon zu einer ziemlichen Herausforderungen wurde. Man kann es echt kaum glauben wie lausig kalt es gleich wird wenn der Wind dazu pustet!
Was mich beim ersten Besuch am meisten überrascht hat war dass der Wasserfall nicht von weitem zu erkennen ist. Irgendwie dachte ich man fährt an einen riesen Berg wo irgendwo der gigantische Wasserfall in die Tiefe stürzt. Aber dem ist nicht so! Man sieht von weitem eigentlich gar nix bis auf den Parkplatz. Der Wasserfall bzw. der Fluss verläuft quasi in einer Schlucht und man kann zum Wasserfall hinunter wandern. Er besteht aus zwei Stufen, von denen die erste 11 m und die zweite 21 m Höhe besitzt.
Aufgrund der Wetterverhältnisse (wir waren innerhalb kürzester Zeit nass bis auf die Knochen) ging es relativ schnell zurück in Auto und damit zurück nach Reykjavik. Dort standen noch ein paar tolle Konzerte an bevor ein Teil unsere Gruppe auch schon wieder den Heimweg antreten musste.
Meine Konzert Highlights des diesjährigen iceland airwaves findet ihr übrigens hier.
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