Vietnam – wie komme ich an ein Visum?

Im März war es endlich soweit und es ging für mich ein großer Traum in Erfüllung. 3 Wochen Urlaub in Vietnam! Irgendwie hatte ich schon lange in meinem Kopf dass ich unbedingt ganz dringend nach Vietnam reisen sollte. Und das lag nicht nur daran dass die vietnamesische Küche einer meiner Liebsten ist 🙂 Im Zuge der Reiseplanung tauchte irgendwann auch die Frage auf: braucht mein eigentlich ein Visum? Und wenn ja wie komme ich da ran?

In meiner Naivität habe ich erstmal ganz selbstverständlich angenommen, dass das bestimmt wie in Thailand und Kambodscha ganz gut mir dem Visa on Arrival geht. Nach etwas Recherchearbeit zeigte sich allerdings, dass das mit dem Visa on Arrival in Vietnam nicht so unkompliziert ist wie in den anderen asiatischen Ländern die ich bisher besucht habe. Und dann war die Verwirrung groß! Sollte ich es trotzdem einfach Vorort probieren oder doch vorher in Deutschland beantragen? Und wenn vorher muss ich dann tatsächlich meinen Pass per Post durch die Gegend schicken?

Schnell war mir klar: wer nur 15 Tage nach Vietnam reist und einen deutschen Pass besitzt ist fein raus und benötigt aktuell kein Visum. Da dies aber in regelmäßigen Abständen neu entschieden wird empfiehlt es sich sich rechtzeitig vor der Reise darüber zu informieren ob diese Visafreiheit noch existiert. Am besten direkt auf der Seite der Botschaft.

Vietnam - wie komme ich an ein Visum?

Ho Chi Minh Mausoleum

Tja, über den 15 Tagen lag ich deutlich drüber…da mir das mit dem Visa on Arrival aber  irgendwie zu unsicher erschien und ich keine Lust hatte nach dem langen Flug meinem Visa hinterher zu rennen habe ich mich ganz brav dazu entschlossen das Standard-Touri-Visum vor Reiseantritt zu beantragen.

Dafür brauchst du:

  • deinen Reisepass (der mindestens noch einen Monat über den Reisezeitraum hinaus gültig sein muss)
  • den ausgefüllten Visaantrag (findest du hier)
  • ein Passbild (Größe 3,5 x 4,5 cm oder 4 x 6 cm)
  • die Visagebühr (betrug bei uns 65€, am besten vorher telefonisch in der Botschaft erfragen)
  • einen frankierten Rückumschlag für ein Einschreiben (falls du die Versandoption wählst)

Was man sich vorher auch noch überlegen sollte ist die Dauer des Visums und ob einem eine einmalige Einreise ausreicht. Man kann sich zwischen einem Visa für 1 oder 3 Monate entscheiden. Zudem sollte man sich überlegen ob man zwischendrin einen Abstecher nach Kambodscha oder Laos machen möchte. Dann benötigt man nämlich ein Visum für mehrmalige Einreisen.

Das einmonatige Visum mit einmaliger Einreise kostete bei uns 65€. Mehrfache Einreise und ein längerer Reisezeitraum kommt einen dann etwas teurer.

Vietnam - wie komme ich an ein Visum?

Reisterrassen in Sapa

Botschaften gibt es übrigens in Berlin oder Frankfurt. Deine Visaunterlagen kannst du nun einfach dorthin schicken oder persönlich vorbeibringen. Die Botschaft empfiehlt aufgrund des Bargelds die Sachen nur mit DHL-Express zu versenden weil dort das Ganze versichert ist.

Ich war im Februar in Berlin zu Besuch, allerdings an einem Wochenende. Da hat die Botschaft natürlich zu. Deshalb habe ich meine Unterlagen dort in den Briefkasten geschmissen. Bei mir hat es einwandfrei funktioniert und mein Pass einschließlich Visum war nach einer knappen Woche wieder zurück bei mir. Allerdings sah der Briefkasten nicht sehr „stabil“ aus und nachdem ich meinen Pass darin versenkt hatte war ich mir nicht so sicher ob das jetzt die beste Idee war. Deshalb kann ich euch diese Taktik nicht uneingeschränkt empfehlen.

Meine Freundin ging während den Öffnungszeiten zur Botschaft und gab ihren Pass persönlich ab. Es ist aber nicht so, dass das Visum direkt ausgestellt wird. Man darf den Pass nach einer Woche wieder abholen kommen. So umgeht man aber elegant die Versandproblematik!

Die Einreise selbst verlief am Flughafen in Ho-Chi-Minh-Stadt mit unserem in Deutschland erhaltenen Visum zügig und unkompliziert.

 

Wie ist das nun mit dem Visa on Arrival?

Ja das ist eine gute Frage! Stefan von Fazination Südostasien hat das ganz gut zusammen gefasst auf seiner Seite. So an sich ist es gar kein richtiges Visa on Arrival  sonder eher ein Visa auf Einladung. Man benötigt vorher so eine Art Einladungsschreiben. Dieses bekommt man über verschiedene Agenturen und kostet so irgendwas zwischen 10$ und 40$ je nach Art des Visums und der Agentur. Mit diesem Schrieb erhält man dann am Flughafen (Achtung nur an internationalen Flughäfen und nicht über den Landweg!) das Visum.

Das Visa on Arrival kostet vor Ort etwa 25$ für einen Monat mit einmaliger Einreise und ist somit allem in allem etwas günstiger als das vergleichbare, vorher beantragte, Touristenvisum. Dafür ist auch etwas mehr Nervenkitzel inklusive 🙂

 

Prinzipiell empfiehlt es sich natürlich sich immer rechtzeitig vor Reiseantritt auf der Seite der jeweiligen Botschaft oder auf der Seite des auswärtigen Amtes über die aktuellen Visabedingungen zu informieren. Die sind nämlich nicht in Stein gemeißelt und können sich immer wieder mal ändern.

 

Ich hoffe ich konnte mit diesem Bericht etwas mehr Licht in den Visadschungel bringen. Solltet ihr noch fragen dazu haben fragt mich gerne. Vielleicht kann ich ja helfen!

Wenn ihr für eure Reiseplanung wissen möchtet was man alles so schönes in Ho-Chi-Minh-Stadt anstellen kann, dann schaut euch auf jeden Fall diesen Artikel an.

 

3 Comments

  • Vietnam – 3 Tage Saigon und Umgebung - MARYLYAN 10. Juni 2017 at 17:43

    […] fragt ob ihr ein Visum für Vietnam benötigt und wie ihr genau an dieses kommt findet ihr hier den richtigen Artikel für […]

    Reply
  • Christoph 30. August 2017 at 07:58

    Super! Danke für diese Informationen. Jetzt kann ich mir überlegen ob 14 Tage oder 1 monat. Tendiere zum letzteren auch um nicht auf einen Tag Stress zu bekommen.

    Reply
    • marylyan 30. August 2017 at 18:33

      Hey Christoph,

      super – freut mich dass der Artikel hilfreich für dich war 🙂

      Eventuell wäre ja auch Visum vor Ort verlängern eine Option. Da weiß ich aber leider nicht ob das kompliziert ist in Vietnam. Vielleicht findest du da Infos auf „Faszination Südostasien“ drüber.

      Im Zweifel würde ich aber auch die Euros zahlen und das längere Visum in Anspruch nehmen bevor es nachher noch zu unnötigem Urlaubsstress kommt!

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